Optimistische Prognosen übertroffen
München, 22. Juni 2009, (kk) - „Es war eine ausgezeichnete und spannende Auktion”, kommentiert Auktionator Robert Ketterer seine Versteigerungen vom 19./20. Juni anlässlich der offiziellen Eröffnung des neuen Firmensitzes. „Die in den beiden Tagen erzielte Verkaufsquote nach Losnummern ist mit den besten Ergebnissen der goldenen Zeiten der letzten drei Jahre vergleichbar. Sie dürfte diese im Nachverkauf noch übertreffen”, führt der Inhaber von Ketterer Kunst weiter aus.
Albers Robert Ketterer versteigert
„Study for Homage to the Square: High Pasture” von Josef Albers
Schätzpreis: € 180.000, Erlös: € 220.000*


Die Auktionsschwerpunkte waren:
1. Moderne Kunst (1900-1945)
2. Bauhaus (Sonderauktion)
3. NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
4. Alte und Neuere Meister

zu 1. Moderne Kunst (1900-1945)
Beispielhaft war das intensive Bietgefecht um Franz Radziwills „Gespräch über einen Paragraphen”. Die wohl sinnlichste Thematisierung der Diskussion um den Abtreibungsparagraphen 218 wurde mit einem Erlös von € 355.000* zum teuersten Gemälde des Künstlers seit 15 Jahren**. „Das ist wie beim Tischtennis”, so der Auktionator, der das Meisterwerk mit der verschlüsselten Botschaft abwechselnd zwei Interessenten in der ersten Reihe am jeweils äußersten Rand des Saales zusprach. Den längeren Atem bewies am Ende der deutsche Sammler links außen.
Top 5


€ 355.000* Aufruf: €140.000
Nr. 245: Franz Radziwill - Gespräch über..


€ 220.000* Aufruf: €180.000
Nr. 17: Josef Albers – Study for..


€ 180.000* Aufruf: €150.000
Nr. 253: Ernst Barlach – Der Geisterkämpfer..


€ 145.000* Aufruf: €60.000
Nr. 219: Emil Nolde – Pfingstrosen in blauer Vase


€ 145.000* Aufruf: €70.000
Nr. 124: Lucio Fontana – Concetto Spaziale


Bei einem Auktionsgesamterlös von € 4,5 Millionen verzeichnete vor allem die Moderne Kunst große Erfolge: So kletterte gleich zu Beginn der Auktion Emil Noldes mit € 80.000 angesetztes Aquarell „Pfingstrosen in blauer Vase” auf einen Erlös von € 145.000**. Hier war ein deutscher Privatsammler mit seinem schriftlichen Gebot erfolgreicher, als mehrere telefonisch bietende Händler.

Für einen neuen Weltrekordpreis sorgte die in Öl gemalte „Dame mit Hut” die Hanns Bolz um 1909/11 schuf und die nun für € 130.000* (Taxe: € 20.000) erworben wurde. Damit ist diese Arbeit die teuerste, die je von diesem Künstler verkauft wurde. Nachdem bereits im Dezember 2008 das „Porträt des Kunsthändlers Alfred Flechtheim” von Hanns Bolz bei einer Taxe von € 18.000 einen Erlös von € 77.000* erzielte, wurde es auch dieses mal wieder sehr spannend: Gegen einen hartnäckigen im Saal anwesenden Mitbewerber aus Griechenland sowie schriftliche Aufträge setzte sich schließlich ein österreichischer Sammler am Telefon durch.

Neben guten Erlösen für Max Liebermanns Ölgemälde „Liebespaar auf einem Spaziergang im Grunewald” (Taxe: € 50.000, Erlös: € 61.000*) und das Pastell „Blumenrabatte im Wannseegarten” (Taxe: € 24.000, Erlös: € 41.000*) glänzten hier auch die Werke Ernst Ludwig Kirchners. Ohne Ausnahme konnten alle acht Arbeiten meist sogar weit über der Schätzung abgegeben werden. An der Spitze steht hier die um 1917-19 entstandene „Staffelalp”, die bei einem Aufrufpreis von € 20.000 bis auf beachtliche € 68.000* kletterte.

Den Bereich der Skulpturen führt mit einem Erlös von € 180.000* Ernst Barlachs Bronze „Der Geistkämpfer” an. Laut der Ernst Barlach Lizenzverwaltung handelt es sich wohl um einen der zwei einzigen 1937 zu Lebzeiten des Künstlers entstandenen Güsse. Diese Tatsache war sicherlich nicht unwichtig für die Entscheidung des deutschen Sammlers, der diese Arbeit nun sein Eigen nennt.

In dieselbe Sammlung wanderte für stattliche € 104.000* auch Ewald Matarés „Große liegende Kuh”, für die man mit hohen schriftlichen Geboten und zahlreichen telefonischen Anmeldungen vor allem aus deutschen Landen an den Start gegangen war.

Für ausgezeichnete Steigerungen gut waren auch Werke von August Rodin (nach) und Fritz Klimsch. Während Rodins weiblicher Torso „La Prière” sich von € 35.000 bis auf € 68.000* schwang, erzielte das einzige bekannte Exemplar von Fritz Klimschs „Elegie” mit einem Erlös von € 67.000* fast eine Verdreifachung ihres Aufrufpreises von € 23.000.

Mehr als eine Erwähnung wert sind u.a. auch:

Losnr. Küstler (Technik) Titel Taxe Erlös €
277 Albert Birkle (Öl) Stadtansicht (Oberschlesien) € 25.000 € 63.000*
264 Chr. Rohlfs (Tempera) Stadtansicht Bad Sooden-Allendorf € 30.000 € 63.000*
267 Albert Birkle (Öl) Selbstbildnis mit der Frisierhaube € 20.000 € 50.000*
280 Willi Baumeister (Öl) Scherzo (Scherzo linear) € 40.500 € 50.000*
256 Arnold Topp (Öl) Dunkle Sonne € 30.500 € 50.000*


Nicht zu vergessen ist außerdem der Weltrekordpreis für die museale Arbeit „Erik Satie” von Prosper de Troyer, die ihre Schätzung von € 10.000 mehr als verdreifachen konnte und von einem deutschen Liebhaber mit dem Erlös von € 33.000* honoriert wurde.

zu 2. Bauhaus (Sonderauktion)
An der Spitze dieser Auktion, die Ketterer Kunst gemeinsam mit dem Auktionshaus Quittenbaum durchführte, steht „Study for Homage to the Square: High Pasture” von Josef Albers. Für den Erlös von rund € 220.000* wurde die geometrische Arbeit an einen deutschen Sammmler abgegeben.

Für den Erlös von € 49.000* wanderte das Mappenwerk „Bauhaus-Drucke. Neue Europäische Graphik. Italienische und Russische Künstler” in die Schweiz und den Auftakt der Sonderauktion machte Lyonel Feiningers Aquarell „Running before the wind”, das mit einem Erlös von € 22.000* in eine Norddeutsche Privatsammlung abgegeben wurde.

zu 3. NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
Ausgezeichnete Ergebnisse verzeichnet auch diese Abteilung, die von Lucio Fontanas „Concetto Spaziale” angeführt wird. Mit einem Erlös von € 145.000* für die kleinformatige Acrylarbeit setzte sich ein Händler aus Großbritannien gegen vier internationale Telefonbieter und zahlreiche schriftliche Aufträge durch.

Eine ausgezeichnete Steigerung erfuhr neben der Mischtechnikarbeit „20.01.1954” von Karl Otto Götz (Schätzpreis: € 20.000, Erlös: € 58.000*) auch Fritz Winters vor allem telefonisch stark bebotenes Ölgemälde „Rote Klänge”, das mit einer Schätzung von € 15.000 an den Start gegangen war und schließlich einem Privatsammler aus Österreich den Erlös von € 73.000* wert war.

Im Bereich der Skulpturen und Objekte glänzte vor allem Norbert Krickes um 1960 entstandene „Raumplastik”, die sich von geschätzten € 40.000 bis auf einen Erlös von € 93.000* hochschraubte und erst nach langem Bietgefecht an einen Sammler aus Norddeutschland abgegeben werden konnte.

Während Diego Giacomettis runder Tisch „Table-feuilles modèle de salle à manger aux grenouilles” (Schätzung: € 50.000) für den Erlös von € 58.000* veräußert wurde, musste für die „Console à plateaux, modèle aux grenouilles” desselben Künstlers mit € 74.000* noch etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Beide Arbeiten verbleiben in Deutschland.

Nicht ungenannt bleiben sollten u.a. auch:
Losnr. Küstler (Technik) Titel Taxe Erlös €
114 Emil Schumacher (Öl) Ohne Titel € 25.000 € 53.000*
105 Rupprecht Geiger (Öl) Blaue Form, Rot u. Schwarz € 30.000 € 46.000*
177 Markus Prachensky (Öl) Solitude € 30.000 € 236.000*


zu 4. Alte und Neuere Meister
Den Auftakt der zweitägigen Haupt-Auktion machte erstmals die Kunst des 15.-19. Jahrhunderts, die von nun an - wie die Moderne und Zeitgenössische Kunst - vier Mal im Jahr bei Ketterer in München versteigert wird. Hervorragende Ergebnisse kommen dieses Mal vor allem von Franz von Defregger („Bäuerin am Spinnrocken”, Aufruf: € 30.000, Erlös: € 36.000*), Jean Baptiste Camille Corot (Aufruf: € 24.000, Erlös: € 28.000*) und Wilhelm Busch (Aufruf: € 10.000, Erlös: € 25.000*).

Die bei der Auktion unverkauften Objekte können noch bis einschließlich 20. Juli 2009 im Nachverkauf erworben werden. Ergebnislisten zur Auktion sind telefonisch unter 089-55244-444 erhältlich. Weitere Informationen finden sich unter www.kettererkunst.de. * Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis + 22 Prozent Aufgeld. ** Quelle: www.artnet.de

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