253
Raimund Girke
Farbfeld weiß/grau, 1985.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
Farbfeld weiß/grau. 1985.
Öl auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Köln" sowie mit zwei Richtungspfeilen. 201 x 222 cm (79,1 x 87,4 in).
AUSSTELLUNG: Positionen. Malerei aus der Bundesrepublik Deutschland, Neue Berliner Galerie im Alten Museum 30.10.-30.11.1986, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum 9.12.1986-12.1.1987 sowie Sprengel Museum Hannover 25.1.-8.3.1987 (mit Abb. S. 69).
Raimund Girke studiert 1951/52 an der Werkkunstschule Hannover und besucht anschließend bis 1956 die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. Den dort vorherrschenden Formengestus des Informel empfindet er als zu subjektiv und pathetisch, so dass er ab Mitte der 1950er Jahre kontinuierlich eine eigenständige, formal reduzierte Malerei entwickelt. Der rasche Erfolg Girkes zeigt sich 1959 in der Verleihung des Preises der Stadt Wolfsburg für Malerei und des Kunstpreises der Jugend in Stuttgart von 1962. Von 1966 bis 1971 lehrt er an der Werkkunstschule in Hannover, bevor er einem Ruf an die Hochschule der Künste in Berlin folgt. Raimund Girke entwickelt eine eigenständige, formal zunehmend bis an die Grenzen des Darstellbaren reduzierte Bildsprache. Im Laufe der 1960er Jahre findet er zu jenen parallelen Farbschichtungen und streng linearen Farbmodulationen, welche für sein gesamtes Œuvre prägend sein werden. Ähnlich wie die Künstler der Gruppe "ZERO" stellt auch Raimund Girke die Farbe Weiß ins Zentrum seiner entrückten Schöpfungen, welche ihre kontemplative Wirkung durch den anonymisierten, nebelartigen Farbauftrag mit der Spritzpistole gewinnen.
In den 1980er und 1990er Jahren erweitert sich seine Farbpalette hauptsächlich um verschiedene Grauabstufungen, das gestische Moment der Pinselschrift verstärkt sich erneut. Auch werden die linearen Formentwicklungen zugunsten einer freieren Bildsprache in den Hintergrund gedrängt. Es ist zu betonen, dass der persönliche Duktus in Girkes seriellen, strukturellen Ordnungen nahezu aufgehoben wird. Und doch sind seine Werke geprägt von einer Spannung zwischen Nüchternheit und Emotion. In diesen Schöpfungen des Künstlers, zu denen auch das in unserer Auktion angebotene Gemälde gehört, tritt die in unterschiedlichen Schichten aufgetragene Farbstruktur dem Betrachter als unbestimmter Raum entgegen. Eine Vielzahl aus breiten Pinselstrichen in Weiß- und Grautönen breitet sich bildfüllend über die Leinwand aus, um diese gänzlich zu überziehen. Das Bild wurde 1986 in der wichtigen Ausstellung "Positionen. Malerei aus der Bundesrepublik Deutschland" gezeigt, die erstmalig zeitgenössische Kunst aus der BRD in der DDR präsentierte. In einer Zeit der totalen Reizüberflutung gelingt es Girke durch die schweigende Präsenz seiner Arbeiten, den Betrachter in einen Zustand der Kontemplation, der Konzentration und der inneren Ruhe zu führen.
Girkes Kunst spielt eine fundamentale Rolle für die Malerei ab den 1980er Jahren in Deutschland. 1995 erhält der Künstler den Lovis-Corinth-Preis. Raimund Girke lebt und arbeitet bis zu seinem Tod 2002 in Köln und Berlin. [KP].
Öl auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Köln" sowie mit zwei Richtungspfeilen. 201 x 222 cm (79,1 x 87,4 in).
AUSSTELLUNG: Positionen. Malerei aus der Bundesrepublik Deutschland, Neue Berliner Galerie im Alten Museum 30.10.-30.11.1986, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum 9.12.1986-12.1.1987 sowie Sprengel Museum Hannover 25.1.-8.3.1987 (mit Abb. S. 69).
Raimund Girke studiert 1951/52 an der Werkkunstschule Hannover und besucht anschließend bis 1956 die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. Den dort vorherrschenden Formengestus des Informel empfindet er als zu subjektiv und pathetisch, so dass er ab Mitte der 1950er Jahre kontinuierlich eine eigenständige, formal reduzierte Malerei entwickelt. Der rasche Erfolg Girkes zeigt sich 1959 in der Verleihung des Preises der Stadt Wolfsburg für Malerei und des Kunstpreises der Jugend in Stuttgart von 1962. Von 1966 bis 1971 lehrt er an der Werkkunstschule in Hannover, bevor er einem Ruf an die Hochschule der Künste in Berlin folgt. Raimund Girke entwickelt eine eigenständige, formal zunehmend bis an die Grenzen des Darstellbaren reduzierte Bildsprache. Im Laufe der 1960er Jahre findet er zu jenen parallelen Farbschichtungen und streng linearen Farbmodulationen, welche für sein gesamtes Œuvre prägend sein werden. Ähnlich wie die Künstler der Gruppe "ZERO" stellt auch Raimund Girke die Farbe Weiß ins Zentrum seiner entrückten Schöpfungen, welche ihre kontemplative Wirkung durch den anonymisierten, nebelartigen Farbauftrag mit der Spritzpistole gewinnen.
In den 1980er und 1990er Jahren erweitert sich seine Farbpalette hauptsächlich um verschiedene Grauabstufungen, das gestische Moment der Pinselschrift verstärkt sich erneut. Auch werden die linearen Formentwicklungen zugunsten einer freieren Bildsprache in den Hintergrund gedrängt. Es ist zu betonen, dass der persönliche Duktus in Girkes seriellen, strukturellen Ordnungen nahezu aufgehoben wird. Und doch sind seine Werke geprägt von einer Spannung zwischen Nüchternheit und Emotion. In diesen Schöpfungen des Künstlers, zu denen auch das in unserer Auktion angebotene Gemälde gehört, tritt die in unterschiedlichen Schichten aufgetragene Farbstruktur dem Betrachter als unbestimmter Raum entgegen. Eine Vielzahl aus breiten Pinselstrichen in Weiß- und Grautönen breitet sich bildfüllend über die Leinwand aus, um diese gänzlich zu überziehen. Das Bild wurde 1986 in der wichtigen Ausstellung "Positionen. Malerei aus der Bundesrepublik Deutschland" gezeigt, die erstmalig zeitgenössische Kunst aus der BRD in der DDR präsentierte. In einer Zeit der totalen Reizüberflutung gelingt es Girke durch die schweigende Präsenz seiner Arbeiten, den Betrachter in einen Zustand der Kontemplation, der Konzentration und der inneren Ruhe zu führen.
Girkes Kunst spielt eine fundamentale Rolle für die Malerei ab den 1980er Jahren in Deutschland. 1995 erhält der Künstler den Lovis-Corinth-Preis. Raimund Girke lebt und arbeitet bis zu seinem Tod 2002 in Köln und Berlin. [KP].
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Raimund Girke
Farbfeld weiß/grau, 1985.
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