Auktion: 548 / Contemporary Art Day Sale am 08.12.2023 in München Lot 141


141
Victor Vasarely
LLA, 1968/1973.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 63.500

(inklusive Aufgeld)
LLA. 1968/1973.
Acryl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand zweifach signiert (davon einmal in Druckbuchstaben), datiert "1968-73" und betitelt sowie mit "2612" und den minimal abweichenden Maßangaben bezeichnet. 124,5 x 69,5 cm (49 x 27,3 in).
Die Datierung bezieht sich zum einen auf das Jahr der Ideenfindung zu dem genannten Werk und zum anderen auf das Jahr der Ausführung.

• Victor Vasarely zählt zu den Mitbegründern und wichtigsten Vertretern der Op-Art.
• Mit seinen psychedelisch-bunten Bildern irritiert der Künstler die Sinne des Betrachters und ruft eine beeindruckende Wahrnehmungstäuschung hervor.
• In Farbigkeit, Format und Formenkanon spiegelt das Werk u. a. das berühmte "Olympia-Plakat" für die 1972 in München ausgetragenen Olympischen Spiele wider.
• Zwei der drei Gemälde des Künstlers mit den höchsten Auktionsergebnissen sind in den 1970er Jahren entstanden
.

Mit einer Fotoexpertise von Pierre Vasarely, Präsident der Fondation Vasarely, allgemeiner Vermächtnisnehmer und Inhaber der Urheberpersönlichkeitsrechte Victor Vasarelys, ausgestellt im Mai 2021. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen.

PROVENIENZ: Galerie Heseler, München.
Privatsammlung Süddeutschland (in den 1990er Jahren vom Vorgenannten erworben).

"Hypnotische Motive, pulsierende Formen und flimmernde Muster: Der Meister der optischen Täuschung stellt das Sehen auf die Probe."
Text zur Ausstellung "Vasarely. Im Labyrinth der Moderne", Städel Museum, Frankfurt a. Main, 26.9.2018-13.1.2019.

Der ästhetische Ansatz Victor Vasarelys beruht unter anderem auf der Tradition des Konstruktivismus und der geometrischen Abstraktion, deren Grundgedanken er jedoch innerhalb seines kreativen, innovativen Schaffens völlig neue, facettenreichere Dimensionen verleiht. Mithilfe einer auf möglichst wenige und einfache Grundformen reduzierten Bildsprache, der nach den Regeln der perspektivischen Darstellung leichten Verzerrung der geometrischen Elemente sowie einer ausgeklügelten Anordnung und farblichen Nuancierung der verwendeten Formen gelingt es dem Künstler, auf der planen Fläche der Leinwand Räumlichkeit zu evozieren und somit beeindruckende optische Täuschungen zu erzeugen. Es entstehen komplexe Gebilde, die das Wahrnehmungs- und Vorstellungsvermögen des Betrachters herausfordern. Auch in der hier angebotenen Arbeit wird der Blick des Betrachters so manipuliert, dass sich die plane, zweidimensionale Bildfläche zu einer komplizierten, geometrischen Architektur aus aufeinandergestapelten und nebeneinander geschichteten Würfeln und damit in eine dreidimensionale Komposition verwandelt. Nach einer größtenteils monochromen Schaffensperiode in den 1950er und frühen 1960er Jahren findet Vasarely in der darauffolgenden Zeit zu ganz neuartigen, außergewöhnlichen und vielschichtigen Farbvariationen von großer Leuchtkraft und Intensität, welche auch in unserem Werk zur Darstellung kommen. Mit ebendiesem so charakteristischen, farbkräftigen Kalt-Warm-Kontrast, aber auch der Verwendung der einfachsten geometrischen Grundformen – Kreis, Quadrat und Dreieck –, dem Verschwimmen von Fläche und Plastizität und der daraus resultierenden Irritation der Sinne des Betrachters weiß das Werk die für Vasarely so bahnbrechende, äußerst erfolgreiche Zeit um 1960 beispielhaft zu visualisieren. [CH]



141
Victor Vasarely
LLA, 1968/1973.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 63.500

(inklusive Aufgeld)