Auktion: 550 / Evening Sale am 07.06.2024 in München Lot 42


42
Katharina Grosse
Ohne Titel, 2000.
Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 140.000 - 180.000
+
Ohne Titel. 2000.
Acryl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert und datiert sowie zweifach mit den Maßangaben bezeichnet. Auf dem Keilrahmen sowie auch auf einem dort angebrachten Etikett von fremder Hand mit der Werknummer "2000/1045 L" bezeichnet. 260 x 190 cm (102,3 x 74,8 in).
Bis zum 22. September 2024 zeigt das Kunstmuseum Bonn die umfassende Werkschau "Katharina Grosse. Studio Paintings 1988-2023", die zuvor bereits im Kunstmuseum Bern (2023) und im Mildred Lane Kemper Art Museum in St. Louis (2022) zu sehen war.

• Meisterin der Sprühpistole: Großformatige Arbeit in der für Grosse ab 1998 charakteristischen Technik.
• Von leuchtender Farbigkeit – Orangenuancen in all ihren Facetten.
• Katharina Grosse zählt zu den international erfolgreichsten deutschen Künstlerinnen der Gegenwart und wird von der New Yorker Gagosian Gallery vertreten.
• Zuletzt wird sie mit spektakulären Einzelausstellungen in der Albertina in Wien (2023/24), im Kunstmuseum Bern (2023) und im Hamburger Bahnhof, Berlin (2020/21), geehrt.
• Ihre gesprühten Werke befinden sich u. a. in den Sammlungen des Museum of Fine Arts in Boston, der Fondation Louis Vuitton, Paris, und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München
.

Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der Nummer "2000/1045" verzeichnet. Wir danken dem Studio Katharina Grosse, Berlin, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz.
Privatsammlung Berlin (vom Vorgenannten erworben).

"Ich fange mit dem Malen bei null an, ohne Bindungen an Skizzen. Alle malerischen Entscheidungen treffe ich an Ort und Stelle."
Katharina Grosse im Gespräch mit Juliane Rohr, in: Katharina Grosse. Der Name ist Programm, ntv, 9.8.2020.



Aufrufzeit: 07.06.2024 - ca. 18.22 h +/- 20 Min.

Katharina Grosse gilt heute als eine der bedeutendsten und renommiertesten Malerinnen der abstrakten Gegenwartskunst und als Meisterin der monumentalen Malerei. Mit ihrem künstlerischen Schaffen leistet sie schon seit ihren Farbfeldmalereien in den 1990er Jahren einen wichtigen, progressiven Beitrag zur zeitgenössischen Kunst. Ihre Malerei trägt sie dabei nicht nur auf Papier, auf Leinwände und andere tradierte Bildträger auf, sondern auch auf meterlange Stoffkonstruktionen, Gegenstände, Böden, Erdaufschüttungen, Wände und Fassaden. Auf diese Weise nimmt sie ganze Räume und Örtlichkeiten ein, die sich durch ihr künstlerisches Eingreifen in überdimensionale Installationen verwandeln. Mit der Wahl des verwendeten Materials und auch mit der besonderen, für sie charakteristischen Art des Farbauftrags sorgt die Künstlerin für deutliche Grenzverschiebungen innerhalb der Malerei: Zwar arbeitet Grosse auch mit herkömmlichen Pinseln und Farbrollen, doch ihr bevorzugtes Werkzeug ist und bleibt seit 1998 die Sprühpistole. "Ich verwende alles, was für mein Vorhaben Sinn macht. Zum Spray bin ich Mitte der Neunzigerjahre durch Zufall gekommen. Ich lebte in Marseille und ein Freund ließ mich eine Airbrush-Pistole ausprobieren. Der Anblick der kleinen über die Fläche verteilten Sprühpunkte ließ mich nicht mehr los." (Katharina Grosse, zit. nach: n-tv online, www.n-tv.de/leben/Katharina-Grosse-der-Name-ist-Programm-article21863889.html). Die Verwendung einer Sprühpistole minimiert den direkten körperlichen Kontakt zwischen der Künstlerin und ihrem gewählten Bildträger, der für den Farbauftrag nun nicht mehr berührt werden muss. Als Tätigkeit ähnelt das Sprayen somit viel mehr dem Prozess des Sehens und Betrachtens als dem des traditionellen malerischen Farbauftrags mit dem Pinsel. Wie auch der über ein Objekt gleitende, menschliche Blick wird die Sprühpistole mit einigem Abstand vor dem Bildträger hin- und herbewegt. Auf diese Weise legt Katharina Grosse auch in der hier angebotenen Arbeit zahlreiche, ganz unterschiedliche, zarte Farbschichten mit zum Teil glänzenden Pigmenten übereinander, die sich auf der Leinwand zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Ihre ungewöhnliche Art des Arbeitens und ihr Verständnis von Malerei als reine "Übermalung" – als Absage an die traditionelle Bildauffassung – führt in den späten 1990er Jahren zu einem entscheidenden Wendepunkt innerhalb ihres künstlerischen Schaffens, mit dem sie beweist, dass die einst totgesagte Disziplin der Malerei eben doch noch Raum für Weiterentwicklungen, Veränderungen und Neuentdeckungen bietet. Das zeigt sich auch an der hier angebotenen, charakteristischen Arbeit, die den Betrachtenden mit dem so zarten und doch intensiven, über die Bildfläche wabernden Farbnebel und der durch die verschiedenen Ebenen des Farbauftrags erzeugten erstaunlichen Bildtiefe ein ganz besonderes Seh-Erlebnis ermöglicht. [CH]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Katharina Grosse "Ohne Titel"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.